Mittwoch, 22. April 2015

Selbstgebasteltes: Klappkoffer

Wie ich schon angekündigt habe, gibt es dieses Mal ein Projekt von mir, dass nicht so einfach nach zu basteln ist. Die Grundidee dazu entstand, als ich nach einer Transportmöglichkeiten für meine X-Wing Miniaturen nachgedacht habe. Ich wollte einen Koffer, der möglichst wenig Platz wegnahm, aber natürlich viel davon bot und bei dem ich schnell an alle Sachen herankommen konnte. Bei diesen Überlegungen, kam ich dann auf die Idee, ihn ausklappbar zu machen.

Der erste Schritt war, meine Idee zeichnerisch festzuhalten. Nachdem ich eine grobe Vorstellung von dem hatte, was ich machen wollte, bastelte ich mir aus Karton einen ersten Prototypen. Dieser war natürlich ein gutes Stück kleiner als das, was ich mir vorstellte, aber ich konnte schon mal austesten, ob mein Gehirngespinnst überhaupt funktionierte. Das Ganze sah dann wie folgt aus:


Dieser Versuch klappte schon sehr gut (*pun intended*). Als nächstes stand natürlich die Frage im Raum, wie ich das Ganze nun bauen sollte. Ich hatte schon befürchtet, sämtliche Teile per Hand  ausschneiden zu müssen. Hier kam mir aber der Zufall zu Hilfe. Ich war gerade bei einem Tabletoptreffen in Thüringen, als mir zu Ohren kam, dass zwei der Anwesenden eine Firma hatten, die per Laser aus MDF-Platten Geländeteile ausschneiden (Tactical Terrains). Als ich Ihnen meinen Prototypen vorstellte, waren sie davon sehr angetan und am Ende ging ich mit einer Möglichkeit heim, die benötigten Teile für den Koffer fachmännisch erstellen zu lassen.

Jetzt hieß es aber natürlich, eine passende Schnittvorlage abzuliefern. Das ist im Grunde nicht allzu schwer und lässt sich mit Illustrator oder einem anderen Vektorprogramm gut erstellen. Das knifflige an der Sache war, dass die Teile alle genau passen mussten, ich in dieser Hinsicht aber noch keine große Erfahrung hatte. Hier bediente ich mich wieder der Möglichkeiten von SketchUp. In SketchUp lassen sich Vektorvorlagen importieren. Ich hatte die Vorlagen eh schon für den Laserausschnitt vorbereitet und konnte diese dann einfach in SketchUp importieren. Dadurch hatte ich keinen Mehraufwand. Die einzelnen Teile bekamen nur noch die vorgegebene Tiefe, die natürlich der Dicke der MDF Platten entsprach und dann wurde der Koffer in 3-D zusammengebaut.


Bei dieser Gelegenheit fielen mir einige Stellen auf, bei denen ich mich leicht vermessen oder einen gedanklichen Fehler gemacht hatte. Zwar kostete mich dieser 3-D Test natürlich etwas mehr Zeit, aber es sparte mir wegen der gefundenen Fehler am Ende viel Geld und Mühen. Als dann der 3-D Koffer so wie oben zu sehen zu meiner Zufriedenheit fertig gestellt war, konnte ich auch die Schnittvorlage abhaken.

Nun wollte ich nicht sofort ins kalte Wasser springen und den Koffer in Groß ausschneiden lassen. Zwar hatte ich ihn auf dem PC bereits ausgetestet, aber in der von mir angedachten Größe wäre das Ganze trotz eines sehr guten Angebots nicht gerade billig. Ich hatte noch ziemlichen Respekt vor diesem, für mich neuem, Bastelmaterial. Doch auch hier hatte ich Glück. Und zwar schwärmte meine Frau von dem Prototyp. Außerdem stand Weihnachten vor der Tür. Ich hatte mir angewohnt in der Familie, wenn möglich, etwas selbstgebasteltes mitzuverschenken und das war eine hervorragende Gelegenheit dazu. Also wurde eine kleine Version des Koffers erstellt und zum Ausschneiden geschickt.

Kurz danach flatterte auch schon das Päckchen mit den Einzelteilen ins Haus. Das Zusammenbauen ging Großteils sehr schnell und einfach von der Hand. Es bedurfte nur Holzleim und Fixierungen. Jedoch stellte sich mir noch ein Problem in den Weg, das ich erst noch zu bewältigen hatte. Ich wusste nicht recht, wie ich die Gelenke befestigen sollte. Letztlich nahm ich mir ein Rundholz, das leider um 2 mm zu dick war, spannte es in einen Bohrer ein und schliff es bei laufendem Bohrer mit Sandpapier ab, bis es die richtige Dicke erreicht hatte. Danach schnitt ich passende Stücke ab, bohrte in der Mitte ein Loch durch und klebte dann Reißzwecken auf. Damit hielten die Gelenke recht gut.

Am Ende sah dann das Köfferchen so aus:


Das Weihnachtsgeschenk war ein voller Erfolg. Den großen Koffer habe ich aber bis heute noch nicht. Das liegt hauptsächlich daran, dass mir leider die Zeit und Möglichkeiten fehlen, X-Wing wirklich zu spielen und es sich dementsprechend nicht lohnt, einen großen Koffer zu besorgen. Die Vorlage liegt aber bei mir auf meinem Rechner und sollte sich die Lage einmal ändern (was ich sehr hoffe), dann steht vielleicht auch mal eine große Version bei mir.

Euer

Papa Rabe

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