Samstag, 31. Oktober 2015

Live Escape Games – Ein eigener Halloweenraum


Unsere Kinder waren zu recht traurig, dass Mama und Papa so großen Spaß bei den Live Escape Games haben und selber dürfen sie nicht mit. Da die bisherigen Räume aber auch im Nachhinein betrachtet noch nichts für sie gewesen wären (zu schwer), haben Bess und ich uns eine kleine Überraschung zu Halloween ausgedacht.

Ungefähr zwei Wochen waren nötig, um die Waschküche in ein unheimliches Halloweenzimmer zu verwandeln. Ok, etwas übertrieben, denn den Raum hatten wir auf einen halben Tag soweit eingerichtet, die restliche Zeit ging für die Planung und die Bastelarbeiten drauf.

 

Die Geschichte dahinter war, dass die Kinder (unsere beiden + 2 Gäste) als Mutprobe an Halloween in das alte verlassene Haus eingestiegen sind, bei dem ein Fenster offen stand. Doch kaum das sie drinnen waren, fiel das Fenster hinter ihnen zu und folgende körperlose Stimme ertönte:

Halloween 2015 - Ansprache

Und nun hieß es Rätsel finden, entschlüsseln und dem Raum entkommen. Bereits am Anfang fanden sich einige Hinweise und benötigte Utensilien. Im kleinen Schrank klebte ein Zettel mit seltsamen Symbolen.


Und an der Tür darunter ein seltsames Bild.


Zum Glück sind Kinder nicht allzu groß, darum war es kein großes Problem, auch mal eine andere Sichtweise einzunehmen und so fanden sich dann auch unter Tisch und Waschbecken zwei weitere Bilder.


Außerdem lagen im Raum noch seltsame Papierschnipsel im Abfallkorb, die zusammengesetzt folgendes ergaben.


Und es fanden sich noch weitere Einzelteile.


Eine Batterie hatte sich im Waschbecken verborgen.


Und nummerierte Karten waren ebenfalls versteckt.


Ein bisschen Stolz bin ich auf den Zettel, der als Kerze getarnt wurde. Die war so echt, dass sie erst nach einem Hinweis als Betrüger enttarnt werden konnte.


Den Zettel an der Wand konnte man im Zwielicht erstmal nicht sehen. Da dieser aber dort oben hängen bleiben sollte und erst später interessant wurde, macht das auch nichts.


Immer mehr Hinweise sammelten sich an und die Raumdurchsuchung brachte auch mehrere Schlösser und zwei Aktenkoffer zu Tage. Auch glotzte einem eine riesige Ratte aus der Waschmaschine entgegen. Was es mit der wohl auf sich hat?



Gut, genug gefunden. Jetzt ging’s aber mal ans Rätseln. Was von den ganzen gefunden Sachen führt einen weiter? Alle Bilder und der Hinweis waren gefunden und schließlich wurde erkannt, dass auf beiden jeweils das gleiche abgebildet war. Aber wie half das weiter? Das blaue Schloss ist ein Zahlenschloss und besitzt drei Ziffern. Auf den Bildern sind unterschiedlich viele Fledermäuse, Katzen und Kürbisse abgebildet. Nach einigem grübeln und kurzem nachzählen ergab sich daraus schließlich die Kombination des ersten Schlosses und schon öffnete sich ratternd der erste Schrank.


Die Bücher wurden unter die Lupe genommen und tatsächlich. In 5 davon fanden sich die restlichen Zahlenkarten.


Außerdem stand noch ein besonderes Buch etwas versteckt im Eck. (Nein, nicht Star Wars.)


Wer vorher im Raum fleißig gesucht hatte, hatte nun eine Taschenlampe in Einzelteilen in der Hand, der aber noch die Batterien fehlten. Also konnte es diese jedenfalls schon mal nicht sein, um die es im nächsten Rätsel ging. Darum die Karten genauer angeschaut. Nachdem die Kerze schließlich doch enttarnt wurde stellte sich heraus, dass 3 der Karten das gleiche Motiv wie auf dem Blatt zeigten.


Richtig angeordnet bildeten die drei Zahlen auf der Rückseite die Kombination für das (anhand der Flecken zu erkennende) rosa Schloss. Und damit öffnete sich nun auch der große Schrank. Darin hockte eine komische Puppe, die, wenn man ihre Hand kurz drückt, einen zuvor eingesprochenen Text wiedergibt oder im Fall dieser Puppe komische Pieptöne ertönen ließ.


Hier könnt Ihr Euch den Morsecode anhören.

Aber da hatten wir doch vorher schon diesen komischen Zettel im Müll gefunden. Jetzt hieß es: Ohren auf und mitgezählt. Der Code für das grüne Schloss war nicht mehr weit. Und so wurde auch der Totenkopfverschlag geöffnet und ein dunkles Loch kam zum Vorschein.


Was die mutigen Rätsellöser noch nicht wußten war, dass sich darin die beiden noch fehlenden Batterien befanden. Doch diese waren in einer Schüssel kalter und schleimiger Spaghetti versteckt, welche von den Kindern nach mehrmaligem reingrabschen als Gehirn betitelt wurden. Viel Spaß beim Suchen. Und den hatten sie!


Endlich konnte die Taschenlampe zusammengebaut werden, aber was war das? Die leuchtete aber komisch blau und das Licht im Raum wurde auch heruntergedreht. Für Rambo waren die Kinder noch zu klein und darum war das Fehlen des alten Zitats vom blauen Licht an dieser Stelle verzeihlich. Aber wenn es dunkel ist, dann leuchtet man halt lieber Blau als gar nicht. Und siehe da, oben an der Wand, erschienen wie von Geisterhand, Zahlen auf Papier, die waren vorher noch nicht hier. Das reimt sich und was sich reimt war die Kombination vom silbernen Schloss.


Die Heimstatt des posierlichen Haustiers wurde aufgeschlossen. Na, wer traut sich an die große Ratte ran? Ist ja eigentlich ganz lieb und Stubenrein. Aber worauf hockte sie denn da?


Ein Umschlag. Was da wohl drinnen ist? Ein Puzzle und dieses Mal ein gar nicht so einfaches.


Aber auch das schafften die gewieften Rätselknacker und es öffnet sich der erste Koffer.


Der ist ja voller Müll?! Hoffentlich finden sie den Reim, der ebenfalls im Koffer versteckt liegt und können aus den ganzen Krempel die vier Gegenstände herausfinden, welche ihnen die richtigen Hinweise geben, um auch den letzten Koffer zu knacken. Aber wer will daran noch Zweifeln. So schafften sie es schließlich, auch diese Zahlenkombination zu finden.


Geschafft! Jetzt aber nicht von den ganzen Süßigkeiten ablenken lassen. Na gut, eine kleine Belohnung für die bisherigen Mühen und um den Denkapparat wieder in Gang zu setzen, aber dann nach dem Schlüssel gesucht. Und da hatte er sich auch schon verborgen. Raus aus dem Geisterhaus, mit einer ordentlichen Süßigkeitenration in Händen.

Fast genau 90 Minuten hatten sie gebraucht, um den Fängen des bösen Wesens zu entkommen und alle waren rundum begeistert.

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Das war er, der Halloweenraum 1.0. Es war eine ganz schöne Arbeit, aber dank altem LARP-Fundus, der sich über die Jahre angesammelt und den ich mal von einem tollen Menschen geschenkt bekommen hatte, konnte der Raum schön stimmungsvoll eingerichtet werden. Eine alte Nebelmaschine, die ich vor Jahren sehr günstig erstanden hatte und die seit dem Jahrelang originalverpackt auf dem Dachspeicher stand, kam auch endlich zum Einsatz. Ein bisschen stimmungsvolle Hintergrundmusik von der CD "Into the Dark" von Erdenstern und gedimmtes Licht sowie Kerzen erschufen ein schönes Ambiente.

Was haben wir gelernt:

- Bei gedimmten Licht war die Farbe nicht so gut zu erkennen und die Kinder haben bis zum Schluss die Verbindung von farbigen Sachen auf den Hinweisen und farbigem Schloss nicht gezogen.

- Was zum Trinken mit in den Raum nehmen, wenn er für Kinder ist. Je kleiner, desto schneller haben sie durst.

- Es fehlte ein Platz, den die Kinder für die Hinweisanalyse nutzen konnten. Sie hatten zuviel Ehrfurcht vor den Sachen, die auf dem Tisch ausgebreitet waren, als das sie diesen sich freigeräumt hätten und so wurde die Hinweisflut etwas unübersichtlich.

- Schreibsachen wären auch nicht schlecht gewesen. Waren eigentlich eingeplant, hatten wir dann aber doch vergessen.

Ansonsten hatte alles sehr gut geklappt.

Was wir in jedem Fall jedem ans Herz legen möchten ist, dass ihr entweder einen Ersatzschlüssel parat habt oder, so wie wir es gemacht haben, einen Schlüsselersatz versteckt und den richtigen immer Griffbereit habt. Es wäre sehr schade, wenn einer der Teilnehmer plötzlich doch aufs Klo muss oder man anderweitig mal schnell raus muss und man nicht so leicht an den Schlüssel rankommt.

Außerdem sollte man immer Hinweise verwenden, welche die ganze Zeit zur Verfügung stehen, solange sie benötigt werden. Überprüft auch, dass sich keine Hinweise an Orte verstecken, die erst später zugänglich sind. So wäre es uns fast ergangen, als wir eines der drei Bilder vom Anfang im Rollschrank versteckt hatten. Zum Glück ist es uns dann doch noch rechtzeitig eingefallen. Macht einen Probedurchlauf, dann fällt so etwas recht schnell ins Auge.

Und es ist auch nicht schlecht, wenn zwei Erwachsene mit dabei sind, dann kann einer mal schnell hinausschlüpfen, wenn irgendwas gebraucht wird oder gemacht werden muss.

Unsere tapferen Rätselknacker wurden innerhalb von 90 Minuten mit dem Raum fertig, aber ich denke, dass der Eindruck noch lange anhält. Jedenfalls wurde danach noch über viele Sachen gesprochen und unser Sohn hatte schon zu mir gesagt: "Das können wir ruhig öfter machen. So einmal im Monat!" Dafür ist es leider zu aufwendig, aber ich denke, mindestens einmal im Jahr kriegen wir das schon hin. Vielleicht ist das ja die neue Halloweentradition im Rabennest. :)

In diesem Sinne, seid kreativ.

Euer

Papa Rabe w^v^w
PS: Der Vollständigkeithalber möchte ich hier natürlich erwähnen, dass die Bilder auf den Karten, dem Puzzle, den Fotos und vom blauen Hinweis nicht von uns sind. :)

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